Projekte im Wandel: Meine Erfahrungen mit Wasserfall und Agil im Digital Commerce
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Projekte im Wandel: Meine Erfahrungen mit Wasserfall und Agil im Digital Commerce

Autor:in Pascal Richter

In diesem Beitrag nimmt Pascal euch mit auf eine Reise durch verschiedene Projektmethoden, insbesondere den Unterschied zwischen Wasserfall und Agil. Dieser persönliche Erfahrungsbericht basiert auf Pascals 15-jähriger Projektumsetzung im Digital Commerce.

"Bereits in unserem Blogbeitrag "Wasserfall und Agil: Ein starkes Duo im Projektmanagement" haben wir beide Methoden vorgestellt und die hybride "Wagile"-Methodik als eine Vereinigung der besten Elemente beider Welten diskutiert. Hierzu möchte ich meine eigenen Erfahrungen teilen."

 

Vielfältige Erlebnisse in allen Bereichen der Wertschöpfungskette

"Mit über zehn Jahren Projekterfahrung auf Unternehmensseite und über fünf Jahren auf der Seite von Technologien und Implementierungspartnern habe ich die Möglichkeit gehabt, komplexe Projekte im Digital Commerce in verschiedenen Rollen zu erleben. Diese faszinierende Reise gewährte mir Einblicke in unterschiedliche Projektmethoden, die letztendlich in zwei Hauptkategorien zusammengefasst werden können: Wasserfall und agile Ansätze."

 

Das Wasserfall-Abenteuer: Ein strukturierter Anfang

"Meine Reise begann mit einer Vielzahl von klassischen Wasserfall-Projekten. Alles schien klar und geplant – von der Anforderungsdefinition über das Design bis zur Implementierung. Der Projektscope wurde ausführlich definiert, und die geordneten Phasen versprachen Sicherheit. Doch die Realität zeigte schnell, dass ein strukturierter Prozess auch seine Schattenseiten haben kann.

In einem meiner ersten Projekte stellten wir fest, dass die klare Struktur des Wasserfalls zwar Vorteile hatte, aber auch zu Einschränkungen der Flexibilität führte. Änderungen erforderten lange Change-Request-Prozesse mit starken Implikationen auf Timeline und Budget. In der schnelllebigen digitalen Welt können sich Anforderungen rasch ändern, und komplexe Stakeholder-Strukturen erfordern oft ein Re-Scoping im Projekt."

 

Die agilen Wendungen: Flexibilität als Schlüssel

"Mit fortschreitender Karriere begegnete ich dem damals noch relativ neuen und hippen agilen Ansatz. Die gewonnene Freiheit und Flexibilität fühlten sich erfrischend an, aber mit steigendem Projektumfang kamen auch hier Herausforderungen hinzu. Je komplexer das Projekt wurde, desto anspruchsvoller gestaltete sich die Berücksichtigung von Abhängigkeiten. Kommunikation und Teamarbeit wurden zu Schlüsselfaktoren, und die Aufmerksamkeit für die Projektorganisation war höher als bei einem Wasserfall-Projekt. Dennoch ermöglichte es die agile Methodik, uns schnell an neue Anforderungen anzupassen und auf Kunden- und Stakeholder-Feedback zu reagieren. 

Eine Herausforderung, die ich zunächst unterschätzte, waren die Implikationen von Entscheidungen auf die zukünftige Timeline. Im Gegensatz zu einem Wasserfall-Projekt ist das Timing in einem agilen Projekt äußerst flexibel, was dazu führen kann, dass bei Undiszipliniertheit im Scoping das Projekt deutlich länger dauern kann als geplant. Hohe Flexibilität bedeutet auch immer eine große Verantwortung der handelnden Parteien, sich diszipliniert mit dem Score des Projektes auseinanderzusetzen."

 

Die hybride Lösung: Das Beste aus beiden Welten

"Im weiteren Verlauf fragte ich mich, ob es nicht sinnvoll sein könnte, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren. In einem komplexen Multi-Stream-Projekt integrierten wir agile Elemente in einen strukturierten Wasserfall-Ansatz. Die klare Struktur half, die Planung zu verbessern, während die Agilität es uns ermöglichte, flexibel auf Änderungen zu reagieren. Es war eine steile Lernkurve, aber die hybride Lösung erwies sich als äußerst effektiv. Wir konnten die Vorteile beider Methoden nutzen und ein ausgewogenes und erfolgreiches Projekt durchführen."

 

Fazit: Die Kunst der Anpassung

"Meine Reise durch verschiedene Projekte im Digital Commerce hat mich gelehrt, dass Anpassungsfähigkeit der Schlüssel zum Erfolg ist. Es gibt keine starren Regeln. Jedes Projekt ist einzigartig, und die Fähigkeit, sich an die spezifischen Anforderungen anzupassen, ist entscheidend. Egal, ob ihr im klaren Wasserfall oder im agilen Ozean segelt – die Kunst besteht darin, flexibel zu bleiben, zu lernen und das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Nur so könnt ihr erfolgreich durch die ständig wandelnde Landschaft des Digital Commerce navigieren."

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